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Julia Setter

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Abstract Julia Setter

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In Unternehmen arbeiten Menschen unterschiedlichen Alters, verschiedener Berufsbiografien und Lebensphasen dauerhaft zusammen. Hier ist das Alter in Bezug auf Leistungsfähigkeit, Wissen und Erfahrung ein wirkmächtiges Kriterium für den Zugang zu symbolischen und ökonomischen Ressourcen, wie z. B. Anerkennung, Karrierechancen und Gehalt. Eine Generationenrede der Akteure ist daher naheliegend, beispielsweise hinsichtlich Selbstverortung oder Interessenartikulation.

Mit meinem Dissertationsprojekt gehe ich den Fragen nach, wann, wie, warum und in welchen Kontexten generationelle Vergemeinschaftung und Distinktion in einem Wirtschaftsunternehmen stattfinden. Gibt es technische oder betriebsspezifische Belegschaftsgenerationen, die sich aufgrund prägender Technik-, Arbeits- und Lebenserfahrungen bilden? Welche Bedeutung kommt personalpolitischen Maßnahmen zu? Zudem soll die Tradierung von Unternehmenskultur analysiert werden, indem Wandel und Reproduktion unternehmenskultureller Alltagspraxis in den Blick genommen werden.

Anders als bei vielen bisherigen Studien zum Thema Generationen und Unternehmen soll hier nicht die Zugehörigkeit zu bestimmten Alterskohorten als Zuschreibungsgrundlage herangezogen werden, sondern die (situative) generationelle Selbst- und Fremdzuschreibung der Beschäftigten. Diese sollen mittels einer ethnografischen Forschungsweise aus dem Arbeitsalltag eines Unternehmens der optischen Industrie herausgearbeitet werden.