logo

 

Björn Bohnenkamp

Björn Bohnenkamp

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abstract Björn Bohnenkamp

english version

Das Dissertationsprojekt untersucht die Frage, wie mit den kommunikativen Operationen ‚Lesen' und ‚Schreiben' Generationen hergestellt werden. Generationen nichts natürliches, kein klares Konzept, sondern vielmehr eine Konstellation von Denkfiguren, die in Kommunikationsprozessen hergestellt werden.

Der erste Teil leuchtet fünf Fragen dieser Konstellation aus.

  1. Was sind die epistemischen Versprechen, an denen sich die Generational Studies orientieren?
  2. Wie operieren Generationen als Zeitstrukturierung von Genealogien, Geschichte und Institutionen?
  3. Wie funktionieren Generationen in funktionaler Differenzierung?
  4. Wie versucht populäre Kommunikationen über Generationen, Differenzierung zu unterlaufen?
  5. Wie verschränkt der Generationenbegriff Konzepte von Identität (Generationalität), Differenz (Generationelle Verhältnisse) und Prozess (Generativität)?

Im zweiten Teil werden diese allgemeinen Überlegungen zum Generationenbegriff auf die kommunikativen Prozesse ‚Lesen' und ‚Schreiben' bezogen. Mit dem Begriff der ‚Generationellen Gattung' wird problematisiert, dass Generationen immer im Wechselspiel der Beobachtung von Texten und Personen entstehen. Sowohl Zurechnungsprozesse vom Text zur Person als auch vom Person zum Text operieren unter dem Signum der Generation.

Dieses Projekt stellt beide Perspektiven dar: Es stellt vier Fallstudien vor, die schriftliche Texte unter die Lupe nehmen - und vier Fallstudien, die Diskurse über personelle Konstellationen reflektieren.

Vier textuelle Fallstudien:

  1. "Zeitschreiben: Projekt Pop" - Wie lassen sich Gattungsbestimmungen von Popliteratur reformulieren als Gattungskonzepte, die sich durch das Schreiben von Generationen definieren?
  2. "(Auto)Generatiographien" - Wie werden sich in Büchern wie "Generation Golf" (auto)biographische Schreibprogramme transformiert in Schreibweisen des Lebens von Generationen?
  3. "Zeitgeist-Zeitschriften" - Wie prozessiert das Medium "Zeitschrift" (Tempo, jetzt-Magazin, NEON) das Lesen und Schreiben von Generationen?
  4. "Schwärme in Netzen" - Wie prozessiert das Medium "Internet" (Studivz, jetzt.de) das Lesen und Schreiben von Generationen?

Vier diskursanalytische Fallstudien:

  1. "Die Unwahrscheinlichkeit von Generation" - Wie lässt sich Generation statt als Selbstverständlichkeit als eine Reihe von Unwahrscheinlichkeiten beschreiben, die in Wahrscheinlichkeiten transformiert werden müssen?
  2. "Das Innen von Generation: Wie auslesen?" - Wie konfigurieren sich Generationen nach ‚innen' - wie führen sie Repräsentations- und Hegemonialkonflikte, wie etablieren sie Sprecherrollen?
  3. "Das Außen von Generation: Wie fortschreiben?" - Wie konfigurieren sich Generationen nach ‚außen' - wie schreiben sie anders, wie verweben sie Tradition und Bruch?
  4. "Die Unlesbarkeit von Generation" - Welchen rhetorischen, medialen oder genealogischen Risiken der Unlesbarkeit sind Generationen ausgesetzt?